ASP – Antibiotic Stewardship Programm
Das Antibiotic Stewardship Programm wurde vom AKH Wien eingerichtet, mit dem Ziel eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität der Antiinfektiva-Verordnung in Bezug auf Wirkstoffauswahl, Dosierung, Verabreichung und Behandlungsdauer zu erreichen und somit eine rationale antiinfektive Therapie zu gewährleisten und der steigenden Inzidenz von resistenten Erregern entgegen zu wirken.
Antibiotika haben die Medizin revolutioniert und das Überleben von PatientInnen in einem hohen Maß verbessert. Allerdings besteht immer häufiger die Gefahr, dass durch einen unkritischen oder missbräuchlichen Einsatz von Antibiotika die Medikamente ihre Wirksamkeit durch eine Resistenzentwicklung verlieren, vor allem bei multiresistenten gramnegativen Erregern.
Resistenzentwicklung ist bakterielle Evolution und ist damit nicht vermeidbar, sie kann aber durch einen restriktiven Einsatz von Antibiotika verzögert werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika ist daher unumgänglich.
Zielsetzung des ASP ist gemäß Nationalem Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz (NAP-AMR) und der S3-Leitlinie „Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika Anwendung im Krankenhaus“ eine strukturelle sowie eine individuelle Antiinfektivatherapie. Bei ersterer geht es um den Aufbau von ASP-Teams, die Analyse von lokalen Verbrauchs- und Resistenzdaten sowie die Implementierung entsprechender Empfehlungen und Algorithmen in der Klinik. Letztere beinhaltet konkrete, individuelle Entscheidungen am Patientenbett: Wie kann man (Breitspektrum‑)Antibiotika sparen, ohne den PatientInnen zu gefährden?