Liebe BesucherInnen der Intensivstation 13i2,
wir verstehen, dass Sie beunruhigt sind und Angst um Ihre Angehörigen haben. Wir werden versuchen, Ihnen soweit wie möglich entgegenzukommen, bitten Sie jedoch zu verinnerlichen, dass es unsere allerwichtigste Aufgabe ist, die PatientInnen dieser Station möglichst gut zu versorgen.
Die Website http://www.intensivstation.jetzt bietet für PatientInnen und Angehörige sowie interessierte ExpertInnen laiengerecht formuliert Informationen rund um das Thema Intensivstation und kritische Erkrankung.
Wir bitten Sie daher, bei Ihrem Besuch folgendes zu beachten:
Für alle BesucherInnen gilt
Die vielen Geräte und Kabel um Ihren Angehörigen sind auf den ersten Blick sicherlich ungewohnt und vielleicht verwirrend. Wir möchten Ihnen daher einen kurzen Überblick geben.
Grundsätzlich erfolgt die Überwachung und Unterstützung der wichtigsten Körperfunktionen der PatientInnen:
- Über Klebeelektroden, die am Oberkörper angebracht sind, wird die Herzfrequenz (grüne Linie auf dem Monitor) auf einem Überwachungsgerät, sowohl beim Bett, als auch in der Stationszentrale in Echtzeit kontrolliert. Dieses Gerät ist rund um die Uhr eingeschaltet und alarmiert, wenn der Herzschlag zu schnell oder zu langsam wird. Es sind jedoch auch Fehlalarme möglich, z.B. wenn sich die PatientIn so bewegt, dass die Klebekontakte fehlerhaft ableiten.
- Über einen Sensor wird der SpO2-Wert (blaue Ableitung am Monitorbildschirm), einem Parameter zur Beobachtung der Sauerstoffversorgung der PatientIn gemessen.
- Auch die Atemfrequenz wird miterfasst (weisse Linie am Monitor).Über dünne Plastikschläuche (Katheter), die in Arterien und Venen liegen, können zusätzlich Blutdruck, Temperatur und andere wichtige Werte ständig mitüberwacht werden. Gleichzeitig werden über diese Katheter Medikamente und Ernährungsflüssigkeiten direkt dem Blut zugeführt, außerdem wird aus ihnen auch Blut für Untersuchungszwecke entnommen.
- Zur Entlastung des Magens haben viele PatientInnen einen dünnen Schlauch im Magen liegen (Magensonde), der durch ein Nasenloch eingeführt wird. Diese Magensonde dient auch der flüssigen Ernährung über den Magen-Darmtrakt.
- Um die Lungenfunktion zu unterstützen oder zu ersetzen, müssen manche PatientInnen künstlich beatmet werden. Dabei wird von einem Beatmungsgerät über einen Schlauch, der durch den Mund in die Luftröhre führt, das Ein- und Ausatmen übernommen bzw. unterstützt. Nachdem der Schlauch durch die Stimmritze verläuft, kann ihr Angehöriger in dieser Situation nicht sprechen. Da die Beatmung häufig als unangenehm empfunden wird, kann es außerdem sein, dass dämpfende und schmerzstillende Medikamente verabreicht werden. Manchmal ist sogar eine tiefe Narkose („künstlicher Tiefschlaf“) nötig.
- In einigen Fällen kann die kontrollierte Anlage eines Luftröhrenschnittes für die Beatmung sinnvoll sein („Tracheotomie“). Dabei handelt es sich um einen etwa halbstündigen Routine-Eingriff, welcher z.B. bei langer Beatmungsdauer eingesetzt wird. Der normale Beatmungsschlauch kann dann aus Mund und Rachen entfernt werden. Die PatientInnen können dann über einen kleineren Schlauch durch den Hals beatmet werden.
- Um eine gleichmäßige Sauerstoffverteilung innerhalb der künstlich beatmeten Lunge zu gewährleisten, werden Lagerungstherapien durchgeführt. Seitenlagerungen sowie Lagerung auf den Bauch sind ein normaler und wichtiger Bestandteil unserer Behandlung und sollten Sie nicht beunruhigen.
Ist ihre Angehörige/ihr Angehöriger wach, braucht sie/er von uns und besonders von Ihnen sehr viel Zuwendung und Unterstützung. Wir müssen ihr/ihm die Situation erklären und uns viel Zeit nehmen, um ihr/ihm Gelegenheit zu geben, sich verständlich zu machen.
Wichtig erscheint uns in diesem Zusammenhang auch die oft auftauchende Frage, ob es sinnvoll ist, einen Angehörigen im Tiefschlaf zu besuchen. Obwohl es nicht beweisbar ist, glauben wir doch, dass Ihr Angehöriger Ihre Ansprache und Ihre Berührungen braucht und auch wahrnimmt, auch wenn sie/er sich nicht verständlich machen kann.
Gerade während der Tiefschlafphase sowie im Aufwachprozess möchten wir Sie, werte Angehörige, bitten, Besucherströme zu regeln. Uns ist bewusst, dass es vielleicht allen im Bekannten- und Verwandtenkreis ein Bedürfnis ist, die uns anvertrauten PatientInnen zu besuchen. Dennoch bitten wir Sie, sich untereinander abzusprechen! Unserer Erfahrung nach ist es sowohl für PatientInnen als auch für Sie sehr anstrengend, sich – plakativ gesprochen – im 5-Minuten-Takt als BesucherIn am Patientenbett abzuwechseln. Sinnvoller erscheint eine tageweise, durch die nächsten Angehörigen gelenkte, Besucherplanung. Wir bedanken uns schon im Voraus für Ihr diesbezügliches Entgegenkommen!
Wir weisen darauf hin, dass lt. Vorgabe der Krankenhausleitung das Filmen und Fotografieren in Krankenzimmern nur mit Vorab-Genehmigung der Krankenhausverwaltung gestattet ist. Des Weiteren dürfen MitarbeiterInnen des Krankenhauses nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung fotografiert oder gefilmt werden.
Mobiltelefone können Störungen an medizinischen Geräten verursachen. Deshalb ist aus Sicherheitsgründen die Benützung von Handys, Smartphones, Tablets und ähnlichen Geräten durch Angehörige auf der Intensivstation untersagt. Bringen Sie Ihres bitte vor dem Besuch in den Flugmodus oder schalten Sie es komplett aus.
Zuletzt dürfen wir Sie noch höflich darauf hinweisen, dass für Ihre Garderobe bzw. für von Ihnen mitgebrachte (Wert-)Gegenstände keine Haftung übernommen werden kann.
Die Zeit des Aufenthaltes Ihrer/s Angehörigen ist für Sie sehr schwer und verunsichernd. Wir wissen um Ihre Sorge und hoffen, Ihnen durch diese Einführung ein wenig helfen zu können. Für weitere Fragen und Anliegen steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung.
Ihr 13i2 Team